Die Preisträger_innen


Jurypreis

Abyss

Jurybegründung

Wir vergeben einen Preis an einen Film, der sich auf kompakte, intelligente und visuell dramatische Art mit wichtigen und drängenden Gesellschaftsthemen auseinandersetzt. Fragen des Miteinanders und Gegeneinanders werden verhandelt, wobei genug Raum für Assoziationen bleibt, um dem Publikum die Möglichkeit zu geben, eigene Interpretationen zu finden. Die Filmschaffenden haben eindeutig etwas zu erzählen, das sie tief bewegt. Die visuelle Gestaltung und die Soundebene erschaffen gemeinsam eine spannungsgeladene Atmosphäre. Es ist beim Ansehen spürbar, wie viele Gedanken, Ideen, Arbeitsstunden und Detailliebe in diesem Film stecken.


Jurypreis

Breakfast for One

Jurybegründung

Wir möchten einen Film auszeichnen, der uns mit unterschiedlichen Techniken und viel Liebe zum Detail auf eine Reise durch einen Verdauungstrakt mitnimmt. Ein unendliches Musikstück erscheint in immer neuem Gewand und nach dem plot twist tröstet uns der tolle Abspann darüber hinweg, dass wir nicht noch mehr Zeit mit Fliege und ihren Pflanzen verbringen können.


Jurypreis

Day 275

Jurybegründung

Diese Zwei-Women-Crew hat nicht nur alles an einem einzigen Tag gedreht, sondern uns mit ihrem ersten Kurzfilm auch in die Gefühlswelt eines Mädchens eingeführt, die alle Phasen der Trauer durchlebt. Ganz auf sich gestellt, lebt sie in einer dystopischen Welt, in der niemand mehr da zu sein scheint. Die Idee, die eigene Mutter anzurufen und ihr im Selbstgespräch zu begegnen, ist sehr originell und gut gewählt. Die Fotokamera untermauert mit ihrem gepixelten Bild das Gefühl der Einsamkeit, und der dunkle Keller führt uns in eine neue Phase des Grauens. Das rote Licht und der Mord im Off verursachten Gänsehautmomente und machen Lust auf mehr.


Jurypreis

Doors to Go Through

Jurybegründung

Der Preis geht an einen Film, der geschickt mit der Wahrnehmung seiner Zuschauer_innen spielt. Was anfangs wie ein ruhiges Porträt des Alltäglichen erscheint, entpuppt sich zunehmend als psychologisches Kammerspiel. Mit einer ausgeklügelten Herangehensweise bricht der Filmemacher die Grenzen von Identität und Realität auf und visualisiert das zerrissene Innenleben des Protagonisten.


Jurypreis

Du im Erdbeerfeld, Ich am Fliesenboden

Jurybegründung

Behutsam führt uns dieser Film in die Welt von Jugendlichen, die vor einem neuen Abschnitt ihres Lebens stehen. Trotz nicht-chronologischer Erzählform mit erstaunlicher Klarheit inszeniert und souverän in der Perspektive ist dieser sanfte Coming-Of-Age-Film ein durchgehend authentischer Einblick in das Leben einer Gruppe von Freund_innen, deren Leben sich in einem Umbruch befindet. Auch das überzeugende und sehr natürliche Schauspiel der Hauptdarstellerin und den starken Nebendarsteller_innen ist hervorzuheben. Bitte mehr davon!


Publikumspreis

Eine Detektivgeschichte

Jurybegründung

"Eine Detektivgeschichte" erhielt beim Publikumsvoting die meisten Stimmen - herzliche Gratulation zum Publikumspreis der Video & Filmtage 2024!


Jurypreis

Exomorph

Jurybegründung

Der Filmemacher hat nicht nur in monatelanger "Handarbeit" ein Monster erschaffen, das mit viel Liebe zum Detail seine Protagonist_innen sowie die Zuschauer_innen in Angst und Schrecken versetzt, sondern gemeinsam mit Freund_innen einen Film kreiert, der durch seine Begeisterung und Leidenschaft für das Genre besticht. Durch filmische Referenzen und Anleihen, unter Verwendung klassischer Genreelemente, einem natürlichen Schauspiel, gewieften Einsatz von Musik und Soundeffekten, abwechslungsreicher Lichtsetzung und einem liebevollen Set-Design werden Spannung und Grusel erzeugt. Wir hoffen auf eine Fortsetzung!


Jurypreis

Fear

Jurybegründung

In nur knapp sechs Minuten Laufzeit schafft es der Film, eine enorme Spannung aufzubauen. Die Filmemacherinnen zeigen, dass sie Elemente des Horrors und des Thrillers bereits gekonnt einsetzen können. Dass der Film mit nur wenigen Mitteln und innerhalb von 24 Stunden fertig gestellt wurde, beeindruckt uns umso mehr. Wir hoffen, auf viele weitere Filme der Schwestern und Cousine und sind gespannt, wie Filme mit mehr Zeit in der Herstellung aussehen werden.


Jurypreis

I Hoped We'd See Each Other Again

Jurybegründung

Ein Film wie ein wahnsinniger Fiebertraum. In nicht einmal fünf Minuten jagen uns die Filmemacher durch eine Tour-de-Force, deren Anfangspunkt ein möglicher Gewaltakt zwischen Freunden ist. Spannend, mit einer simplen Geschichte, und ganz ohne Dialog verlässt sich dieser selbstbewusste Film völlig auf seine Intuition. Ästhetisch und formal überragend, durchzieht dieses Werk eine Reihe von filmischen Referenzen, die sich gewaschen haben. Kaum zu glauben, dass die Macher erst 16 Jahre alt sind. Wir gratulieren und freuen uns auf die nächsten Filme!


Jurypreis

Jack Connor: Revenge

Jurybegründung

Der Preis für "Team Effort" geht an einen Film, der großen Entertainmentfaktor beweist. Das Ensemble zeigt große Spiellust und schöpft in jeder Szene aus dem Vollen. Der Spaß und die Freude, sowie die Ernsthaftigkeit mit der eine Geschichte erzählt wird und die Faszination für das Medium Film übertragen sich auf die Zuschauer_innen und machen den Film zu einem eigensinnigen Kunstwerk.


Jurypreis

Last Man's Diary

Jurybegründung

Wir brauchen die Erde, die Erde braucht uns nicht. In diesem Kurzfilm wird eine dystopische Welt gezeigt, in der ein einzelner Überlebender verzweifelt nach seinen Mitmenschen sucht. Eine Kameraführung, die Nähe und Distanz sehr gut beherrscht, erzählt uns von der Schwere der Einsamkeit. All das wird mit einer herausragenden und immer besser werdenden Schauspielarbeit untermauert. Nur wenn Vertrauen vor und hinter der Kamera herrscht, kann ein Schauspieler sich so öffnen und in den Tiefen seiner selbst nach Wut und Verzweiflung suchen und diese auch finden. Die selbst komponierte Musik setzt genau an den richtigen Stellen an und lässt in anderen Momenten der Stille Platz, um die Einsamkeit zu spüren. Manchmal ist ein stiller Schrei lauter als ein gehörter.


Jurypreis

Mal treffen

Jurybegründung

Leinwandfüllend wird man vom ersten Bild an in die Erlebniswelt der Protagonisten hinein katapultiert. Und dennoch lassen sich die Filmmacher Zeit, ihre Geschichte zu entwickeln, wechseln von der Enge der Innenräume sowohl bildlich als auch inhaltlich in die Weite. Damit verändert sich auch der Rhythmus: Die Schnittabfolge wird langsamer, bis sie ganz zum Stillstand kommt. Das Schauspiel ist für ein Erstlingswerk bemerkenswert souverän. Die authentischen – im Dialekt gehaltenen! – Dialoge sind lakonisch und pointiert. Filmische Mittel werden sorgsam und bewusst eingesetzt, man weiß hier genau, wie und was man erzählt und wovon man spricht. Bis zum Ende bleibt sich der Film treu, verzichtet auf den erhobenen Zeigefinger oder moralisches Keulenschwingen, sondern zeigt, dass es draußen, im richtigen Leben, sehr wohl ein Nebeneinander gibt.


Jurypreis

Oben und Unten

Jurybegründung

Der Preis geht an einen Film, der in eine seltsame Parallelwelt entführt, die in sich ganz schlüssig erscheint. Das Team hat viel Zeit und Energie in dieses vielschichtige, komplexe Projekt investiert, das ab der ersten Szene reinzieht und am Ende nicht ins gewohnte Happy End entlässt. Aufgrund der Kreativität der Gruppe können wir uns vorstellen, dass die Neugierde auf viele weitere Genres groß ist.


Jurypreis

Requiem

Jurybegründung

Ein Kammerspiel mit großartigem Ensemble. Keine Musik, dafür Popcorn und Kannibalismus. Ist das das Ende der Schulzeit oder das Ende der Welt? Die Form folgt dem Inhalt - die Kamera dient nicht dem Selbstzweck, sondern dokumentiert und unterstützt damit die Erzählung. Während wir noch damit beschäftigt sind, mögliche äußere Bedrohungen festzumachen, dämmert uns, dass es letztlich nur eine Sache gibt, vor der wir wirklich Angst haben müssen: Nämlich vor uns selbst.


Jurypreis

strohfrau

Jurybegründung

Der Preis geht an einen Film, der auf eindrückliche und nachvollziehbare Weise ein intensives Gefühl elaboriert und uns dann mit einer unerwarteten Wendung überrascht. Uns hat gefallen, dass wir sehr nah an den Figuren sind, in ihr Innerstes sehen und ein schon fast klaustrophobisches Gefühl in dieser Kammerspiel-Inszenierung bekommen. Mit einfachen Mitteln und ohne Einsatz von Musik, schafft es dieser Film, eine Beziehungsstudie mit einer klaren Ästhetik zu kreieren, die sich traut, rohen Emotionen Raum zu geben.


Jurypreis

Urlaub mit Singen

Jurybegründung

Mit dem Film gelingt dem Regisseur ein beeindruckendes filmisches Debüt, das nicht nur die Leidenschaft für das Filmemachen, sondern auch die Liebe zur Musik und zur Gemeinschaft einfängt. Der Regisseur zeigt ein außergewöhnliches Gespür für die Menschen und die Atmosphäre und fängt diese auf authentische, liebevolle Weise ein. Ein Urlaubsfilm, der große Themen wie Gemeinschaft, Leben und Tod behandelt und der die Zuseher_innen mit einem Urlaubssehnsuchtsgefühl zurücklässt.


Jurypreis

Zuhause in Gefahr

Jurybegründung

Der Film überzeugt durch seine Authentizität, sein Fingerspitzengefühl und seine insgesamt sehr stimmige und persönliche Machart, vom Schauspiel bis zu den filmischen Gestaltungsmitteln. Er zeugt von großem Realismus und Mitgefühl. Die Protagonisten befinden sich in einer außergewöhnlichen Situation, die für sie zum Alltag geworden ist und die sie durch Zusammenhalt bewältigen, auch als eine plötzliche Bedrohung auftaucht. Wir erkennen in der reduzierten, aber doch individuellen Handschrift großes Potenzial!